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Leben mit im Haus integriertem Baum

Nicht jeder hat das Glück, ein Grundstück mit großen, alten Bäumen sein Eigen zu nennen.

Wie integriert man die ehrwürdigen Gewächse in ein Haus?
Mit Tieren wohnen: kein Problem. Aber mit Bäumen?
Funktioniert auch, wie wir in der Brackstedter Mühle seit vielen Jahren beweisen.

Natürlich, an oder nach so stürmischen Tagen ist man deutlich weniger entspannt, wenn man einen großen alten Baumbestand nahe am Haus hat. Aber zum Glück, sind das die seltenen Momente, grundsätzlich zaubert so ein Baum eine ganz besondere Atmosphäre ins Gebäude.

In unserem Falle ist unser „bäumischer“ Mitbewohner eine erhabene alte Eiche.

Welche heimischen Baumarten vertragen die Nähe zum Gebäude?
Laubbäume sind ökologisch höher zu bewerten, weil sie Früchte tragen.
„Beim Grünflächenamt bekommt man erfahrungsgemäß leichter die Erlaubnis, einen Nadelbaum zu fällen.“

Der Baumexperte sieht bei Bäumen zweiter Ordnung wie zum Beispiel Hainbuchen gute Chancen, dass die Umbauung gelingt. Auch bei manchen Eichen und Linden von 20 bis 30 Metern Höhe kann sich der Experte vorstellen, dass sie ein solches Bauprojekt mitmachen.
Wir haben also Glück, dass unser Mitbewohner sich durch sein weites, tiefes Wurzelwerk eignet.

„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine Viertelstunde kaum“, dichtete der 1976 verstorbene Eugen Roth. „Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk’ es, ein Jahrhundert.“

So oder so ähnlich hat meine Mutter, Heide Streicher, (Inhaberin der Brackstedter Mühle von 1982-1996) gedacht, als sie mit Architekt Jürgen Othmer Ende der 1980er eine Erweiterung der Danzdeel, bzw. ein Foyer für selbige plante.
Dumm stand an der einzigen geeigneten Stelle eine uralte, mächtige Eiche.
Dieser Baum war nun schon so lange gewachsen und hatte schon so viel gesehen. Er musste bleiben! Kurzerhand wurde der Baum in das Foyer eingebaut und zack, hatte der Raum einen Namen ... WINTERGARTEN.

Wie funktioniert das, dass ein Baum so lange in einem Haus überleben kann?
Stolze 3,71m Stammumfang und ca. 400 Jahre zählt unsere Eiche und nach wie vor gedeiht sie prächtig.

Bäume brauchen nicht nur Wasser, sondern vor allem Luft an den Wurzelspitzen. Diese Spitzen befinden sich knapp unter dem Erdboden, maximal in einem Meter Tiefe, am äußeren Rand des Wurzeltellers und sind mindestens ebenso breit wie der Kronendurchmesser. Da darf man nicht eingreifen und nichts aufschütten, weil Wurzeln sehr empfindlich sind.

Unsere Eiche wird nicht nur durch das Grundwasser versorgt, sondern auch aus der kleinen Aller, die direkt hinter dem Haus verläuft. Beim umbauen des Baumes wurde stets darauf geachtet, dass die Fläche um den Baum nicht zu sehr verdichtet wird. Deshalb ist im Wintergarten nur ein lose in Sand verlegter Steinboden und der Innenhof ist auch nicht geschlossen bepflastert.

Kann ein Baum, der nah am Haus steht, Probleme verursachen?
Klar, Bäume verlieren im Herbst ihre Blätter, sind von Tieren bewohnt und produzieren Blüten und Früchte.

Was bedeutet das für ein Haus in direkter Nähe?
Man kann mit all diesen Dingen leben, natürlich muss das Glasdach im Wintergarten ca. alle 2 Wochen gereinigt werden, auch läuft bei Regen Wasser den Stamm herunter, ab und an kommt der Baumdoktor und auch der Dachausschnitt muss alle paar Jahre erweitert werden, damit der Baum genug Platz hat und dicht bleibt.

Fazit:
Mit all dem können wir prima leben, denn wir möchten, dass diese Eiche noch viele Generationen von Gästen beim feiern zusieht. Könnte dieser Baum doch nur alle seine Geschichten erzählen.

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